Digitalisierung Risiko und Chance? - Ein Bericht

26.03.2019, 19:30 Uhr | Augustana-Saal, Im Annahof 4, 86150 Augsburg

Digitalisierung, Risiko oder Chance?- Ein Bericht

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in der SPD Augsburg hatte geladen und im Augustana-Saal traf sich am 26. 3. offensichtlich ein fachkundiges Publikum. Jürgen Romberg eröffnete den Abend und begrüßte MdB Ulrike Bahr (SPD) und den Referenten des Abends, Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von AUDI und ist sowohl dort als bei VW auch im Aufsichtsrat.

Die Automobilindustrie, so führte er aus, mit ihren rund 630000 Mitarbeitern steht durch die technische Entwicklung und die Digitalisierung vor großen Herausforderungen. Die wollen vom Management, den Mitarbeitern und dem Betriebsrat bewältigt werden. Letzterer hat sich im Falle AUDI deswegen vernetzt mit der Fraunhofer-Gesellschaft, der Hans-Böckler-Stiftung, den Ministerien für Bildung und für Arbeit, der Technischen Universität München, der IG Metall u.a. Sie halfen alle im Zusammenwirken die „Vision Ingolstadt 2030“ zu kreieren und so einen Leitfaden für die nächsten 11 Jahre zu haben. Als Begriffe mit zentraler Bedeutung stellten sich lebenslanges Lernen, Kommunikation und Selbstbestimmung heraus. Es werden in den vor uns liegenden Jahren viele Berufe verschwinden, viele mit neuen Inhalten angereichert und viele ganz neu entstehen. Nicht nur Arbeitnehmer werden sich bemühen müssen in diesem rasanten Wandlungsprozess dabei zu sein.

Das können sie nur bei Rahmenbedingungen, die ihnen das gestatten. Tarifliche und gesetzliche Regelungen müssen entwickelt werden, damit Zeit und Geld für solch ein lebenslanges Lernen zur Verfügung steht. In einem Berufsleben wird der Mensch sich mehrmals um- oder weiterqualifizieren müssen um nicht im Abseits der Arbeitslosigkeit zu landen. Um ihm aber das zu ersparen, müssen die Grundlagen dazu bereits in der Schule gelegt werden.

Dort soll er die Kompetenz erwerben das Lernen zu lernen: Zum einen die Aufmerksamkeit, was muss ich lernen, wo finde ich das Wissen, die Fertigkeiten und wie eigne ich sie mir an? Zum anderen muss das vernetzte Denken und die Zusammenarbeit über Länder- und Kulturgrenzen hinweg geübt werden. Das soll ihm eine Agilität bis zum Ende seines Berufslebens verleihen. Hier kommen also auch auf die Schulen große Herausforderungen zu.

Dies meinte auch Ulrike Bahr in ihrem Beitrag. Da sie seit Kurzem auch Mitglied des Bildungsausschusses des Bundestages ist, scheint sie das ideale Bindeglied zwischen betrieblicher Praxis und politischen Gestaltungsgremien zu sein.

Dem Referenten schwebte für die Zukunftsbewältigung ein „atmendes“ Unternehmen vor. Mit Strukturen, in der Mitarbeiter als Innovatoren tätig sind, sich selbst weiterentwickeln und mit ihnen auch der Betrieb.

Mit lebhaftem Applaus dankte das Publikum dem Referenten. Die Diskussion im Anschluss zeigte, dass sich hier ein fachkundiges Publikum eingefunden und viel Betriebsratserfahrung mitgebracht wurde. Gerhard Scharf, 2. Vorsitzender der AfB dankte dem Referenten und schloss die Veranstaltung mit dem Versprechen, dass die AfB Augsburg und die SPD das Thema weiter vertieft bearbeiten wird.

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