Kommunalwahl 2026: Unser Beitrag zum Wahlprogramm

06. April 2025

Die Bildungslandschaft in Augsburg ist geprägt von einer viele Jahre andauernden Vernachlässigung. Diese ist in nahezu allen Bereichen der schulischen Bildung so gravierend, dass zurecht befürchtet wird, unsere Kinder und Jugendlichen würden nicht adäquat auf ihre Zukunft vorbereitet. Die Unzulänglichkeiten reichen vom Zustand der Schulgebäude, der Ausstattung mit Sachmitteln für den Unterricht, dem zum Teil katastrophalen Zustand der Sportanlagen und Pausenhöfe bis hin zur Klassengröße und dem eklatanten Mangel an LehrerInnen und SozialpädagogInnen.

Um diesen unbefriedigenden Zustand zu beenden, streben wir an, bei den Kommunalwahlen im Jahre 2026 eine Gestaltungsmehrheit für unsere Partei zu erreichen.

Gerade weil sich nicht jedes Problem auf kommunaler Ebene lösen lässt, muss die Stadt gemeinsam mit anderen Kommunen in Bayern aktiv werden, um eine Reform der ungerechten Mittelverteilung zwischen dem Freistaat und den Kommunen zu erreichen.

  • Die bestehende Regelung verstößt eklatant gegen den Grundsatz der Bildungsgerechtigkeit: Während in Landkreisen und Gemeinden mit einer wohlhabenden Bevölkerungsstruktur Schulen, Kindergärten und Kitas bestens ausgestattet sind, sind besonders die großen Städte finanziell kaum noch in der Lage, wenigstens für einen angemessenen Bauunterhalt zu sorgen – gerade da also, wo die Schwächsten leben, kann am wenigsten in Bildung investiert werden:

ein unhaltbarer, ja skandalöser Zustand.

Eine sozialdemokratische Bildungspolitik hat deshalb das Ziel, dass alle Kinder beste Chancen auf Schulerfolg und eine gute Ausbildung haben – unabhängig vom Wohnort, vom Geldbeutel und vom Bildungsstand ihrer Eltern.

Wir brauchen deshalb:

Eine bessere personelle Ausstattung der Schulen,

  • um eine Klassengröße zu ermöglichen, die den LehrerInnen erlaubt sich mehr den Schülern zuzuwenden und sich ausreichend auch um die zu kümmern, die sich beim Lernen schwerer tun;
  • um der immer größer werdende soziale und sprachliche Heterogenität in den Schulen besser gerecht werden zu können;
  • um die hohe Zahl von Schulabbrechern zu reduzieren;
  • um das Ziel einer sinnvollen die Inklusion zu erreichen.

Eine bessere technische Ausstattung der Schulen

  • um eine pädagogisch und didaktisch durchdachte und verantwortbare Digitalisierung zu erreichen; die Versorgung mit Tablets und Laptops nach dem Gießkannenprinzip reicht hier nicht aus und produziert u.U. mehr Probleme als sie zu lösen vorgibt.

Einen Masterplan für Schulhaussanierungen

  • um den Finanzbedarf für die Sanierung der undichten Dächer und Fenster, der maroden Toiletten, der veralteten Klassenzimmermöblierung und Fachraumausstattungen, der langsamen Internet-Verbindungen usw. usw. festzustellen und so die vorhandenen Mittel gerechter und zielführender einzusetzen; aber auch um als Kommune gegenüber der Staatsregierung mit klaren und begründeten Forderungen auftreten zu können.

Bessere Arbeitsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer

  • um den Lehrerberuf für jungen Menschen wieder attraktiv zu machen, den Trend zu immer mehr Teilzeitarbeit umzukehren und die erschreckend hohe Zahl von dauerhaft kranken und dienstunfähigen Lehrkräften zu verringern.
  • Benötigt werden u.a. bessere Arbeits- und Aufenthaltsräume, mehr Anerkennung für besondere Leistungen, eine spürbare Reduzierung der unterrichtsfremden Tätigkeiten, eine faire Bezahlung sowie besonders an den Brennpunktschulen eine größere Unterstützung, durch Sozialpädagogen und Erzieher.

Langfristig angelegte Personalpolitik

  • Abiturienten und Studienanfänger benötigen mehr Informationen und Anreize in puncto Lehramtsstudium (z.B. Hilfe beim Suchen und Unterhalt eines Zimmers).
  • Fertig ausgebildete Lehrkräfte sollen flexibler eingesetzt werden können.

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