Corona - eine Kontroverse um die Impfung

26. Mai 2021

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) arbeitet im Bildungsbündnis Augsburg mit. Das Bildungsbündnis ist ein lockerer Zusammenschluss von ca. 80 Institutionen und Organisationen, die alles etwas mit Bildung zu tun haben. Die aktiven Teilnehmer treffen sich alle vier bis sechs Wochen um aktuelle Fragen im Bereiche der Bildung zu erörtern. Das Thema bei Jahresbeginn war die Impfung von LehrerInnen. Hier entspann sich eine Kontroverse über das Pro und Contra ein solchen Maßnahmen. Von den Impfgegnern wurde die Befürchtung geäußer, dass dadurch ein sozialer Druck, gewissermaßen ein informeller Impfzwang entstehen könnte. Die Befürworter wiesen auf den erhöhten Schutz der Kolleginnen und Kollegen hin und auf die vergrößerte Chance zu einem Präsenzunterricht. Letzterer sei im so wichtiger, je jünger die SchülerInnen sind. Auf bitten des Morderators hin hat der Vertreter der AfB (Jürgen Romberg) folgende Stellungnahme abgegeben:

Impfungen - eine Kontroverse im Bildungsbündnis

Kurzfassung

Beim BiBü-Treffen am 27.1.21 wurde von mir der Vorschlag gemacht das Impfkonzept der Regierung dahingehend zu ändern, dass Mitarbeiter von Kindergärten, Schulen u.ä bevorzugt geimpft werden sollten. Dies führte zu Widerspruch und der Entscheidung die verschiedenen Positionen bis zum nächsten Treffen am 9.3. darzustellen.

  • Die Impfgeschichte der letzten 200 Jahre in DL und EU ist eine Erfolgsgeschichte. Sie half eine Reihe von Menschheitsplagen zu überwinden. U.a. dadurch erhöhte sich die durchschnittliche Lebenserwartung von 30 auf ca. 85 Jahre.

  • Obligatorische Gesundheitsschutzmaßnahmen treffen auf das Spannungsfeld von Individuum und Gemeinschaft. Es stellen sich die Fragen: Was kann die Gemeinschaft, der commom sense, fordern, was kann das Individuum beanspruchen. Rechtlich ist diese Balance geklärt, menschlich nicht. Der Impfverweigerer kann zur Gefahr seiner Mitmenschen werden.

  • Es werden Interpretationen des Verhaltens von Impfverweigerern, Abwehrmechanismen, vorgestellt:

  1. Ausscheren aus dem common sense, Verabsolutierung der Individualität, Verlust des Gemeinsinnes
  2. Realitätsverweigerung, das Problem ist eine Erfindung.
  3. Latente Paranoia, Lebensunzufriedenheit wird auf die Außenwelt projiziert.
  4. Elitedenken, ich weiß es besser
  5. Narzistische Kränkung, ich lasse mir nichts sagen.
  • Was geschieht, wenn nichts geschieht?

Hier die Ausführung

Aus technischen Gründen sind die Fussnoten in () und am Ende des Artikels aufgeführt.

An meiner Empfehlung, auf die Politik in der Weise einzuwirken, dass der Impfplan geändert wird, entzündete sich ein Widerspruch. Der Vorschlag war, in die Prioritätenlisten sollen Personen in Lehrberufen und Frühentwicklungsbetreuung, wie LehrerInnen, KitabetreuerInnen und KindergärtnerInnen u.ä. einbezogen werden, um eine Schließung von Kitas, Kindergärten, Grund- und Weiterführendeschulen o.ä. zu vermeiden und die Belastung berufstätiger Eltern zu reduzieren.

Die Widerspruchsposition bestand in der Ablehnung der Impfung überhaupt. Der aufscheinende Widerstand hat mich verwundert. Das führte mich zu der Frage: Wie kommt es dazu?

Gerne präzisiere ich meine Position: Die letzten ca. 200 Jahre sehe ich als Erfolgsgeschichte von Chemie, Pharmazie, Medizin und der Sozialpolitik (6) an. Das Ergebnis liegt auf der Hand. Die Lebenserwartung stieg von ca. 30 auf ca. 85 Jahre. Wir sind selbstverständliche Nutznießer der Entwicklung, so selbstverständlich, dass der elende Alltag zu Beginn der genannten Zeit aus dem Blickfeld geraten ist.

Deswegen zur Erinnerung:

  • Pocken, durch Impfungen, nach WHO seit 1980 ausgerottet

  • Diphtherie, nahezu ausgerottet, 2018 noch 27 Fälle in DL

  • Masern, durch Impfungen Rückgang von 95%, durch Impfscheu ein Wiederanstieg um 30%

  • Polio, durch Schluckimpfung in Europa nahezu ausgestorben

  • Keuchhusten, in der DDR durch Impfpflicht 3,4/100t nach Abschaffung der Impfpflicht nach der Wiedervereinigung Anstieg auf 28/100t, GesamtDL 2015 ca. 35/100t

Dies ist ein kleiner Auszug aus der Palette der Menschheitsplagen, die durch Massenimpfungen, z.T. durch Impfpflicht, verschwunden sind oder nahezu auf Null reduziert. Damit sei auch den Bedenken jener Rechnung getragen, die aus Sorge um die Gesundheit (Nebenwirkungen und Spätfolgen) einer Impfung skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen. Diese Fakten sind für mich die Grundlage der folgenden Stellungnahmen.

  • Noch etwas: Nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation WHO zählt die Impfzurückhaltung zu den 10 wichtigsten Gefahren für die Gesundheit.

Zu dem Phänomen Impfung hier einige Betrachtungen.

Individuum und Gemeinschaft

IIn der Vergangenheit hat sich im Spannungsfeld zwischen Individuum und Gemeinschaft die Gemeinschaft durchgesetzt. Aus ihrer Hilflosigkeit heraus, hat sie Erkrankte, z.B. bei Lepra, isoliert (ausgestoßen) und ihrem schlimmen Schicksal überlassen. Sie sah darin die einzige Möglichkeit ein Massensterben zu vermeiden und so der Ausrottung des gesamten Gemeinwesens zu entgehen (1). Spätere Generationen mussten oft ohnmächtig zusehen, wie Massenerkrankungen, die mit zunehmender Siedlungsdichte immer häufiger auftraten, große Teile der Bevölkerung dahin rafften. Die dadurch entstehende hilflose Wut entlud sich häufig in Pogromen („Hexen“-Verbrennungen, Judenverfolgungen). Mit zunehmendem, wissenschaftlichem Fortschritt entstanden neue medizinische Möglichkeiten, so dass die Choleraepidemie (1891) in Hamburg (2) und die Grippeepidemie der Jahre 1918 ff die vorläufig letzten ihrer Art in Deutschland waren. Die autoritären Staatsverfassungen jener Zeit betonten die Gemeinschaft bis zum Zerrbild (Nazi-Sprech: „Du bist nichts – Dein Volk es alles“) und fackelten nicht lang mit Impfpflichten. Mit dem Grundgesetz begann ein anderer Wind zu wehen, auch wenn es bis zu den 68-ern dauern sollte, bis dieser Wind die Segel blähte. Der Untertan mauserte sich zum Individuum mit seinen Ansprüchen auf Selbstbestimmung und persönlicher Entfaltung (Rolling Stones: I ca get no satisfaction). Wir sind Nutznießer dieser Entwicklung. Damit kam aber auch ein neuer Konflikt in die Gesellschaft, nämlich die Balance zu halten zwischen Individuum und Gemeinschaft. Mit der Verabsolutierung der Gemeinschaft haben wir schlechte Erfahrungen gemacht, mit der Verabsolutierung des Individuums könnte es uns auch drohen.

Abwehrmechanismen

Dass Menschen die bedrückenden Vorgaben der Politik nicht jubelnd begrüßen ist einleuchtend. Zu schwer zu tragen sind sie auf die Dauer, zu umständlich und karg machen sie den Alltag. Doch ihre Notwendigkeit ist nachvollziehbar und wird auch von der weit überwiegenden Mehrheit (noch) akzeptiert. Es gibt auch hier schon Ausscherungen, was man an den großen Demos gegen die Corona-Politik sieht. Ich sehe folgende Faktoren dabei am Werk:

Dass Menschen die bedrückenden Vorgaben der Politik nicht jubelnd begrüßen ist einleuchtend. Zu schwer zu tragen sind sie auf die Dauer, zu umständlich und karg machen sie den Alltag. Doch ihre Notwendigkeit ist nachvollziehbar und wird auch von der weit überwiegenden Mehrheit (noch) akzeptiert. Es gibt auch hier schon Ausscherungen, was man an den großen Demos gegen die Corona-Politik sieht. Ich sehe folgende Faktoren dabei am Werk:

1. Die Abkoppelung vom common sense, des Gemeinschaftsgefühls (3) . Dieses ist gewissermaßen der basso continuo der Gesellschaft, der – wie in der Musik – die einzelnen Stimmen in Zusammenhang bringt. So wird das „Wir“ gestiftet, das uns das Gefühl gibt in der Welt zu Hause zu sein. Dieses Gefühl der Geborgenheit kann gestört sein durch individuelle oder soziale Kränkung (4) mit den Gefühlen des Zu-kurz-gekommen-seins im Leben, keine Chance gehabt zu haben, das Gefühl nicht gebraucht oder zurückgewiesen zu werden (z.B. Arbeitslosigkeit, empfundene Zurücksetzung, nichtgehabte Chancen, ausgebliebener Aufstieg) und keine Möglichkeit zu erleben oder zu zeigen „auch-wer-zu-sein“. Das kann zu einem Minderwertigkeitsgefühl aber auch – nach außen projiziert – zu einem Gefühl der Bedrohtheit (die Welt ist gegen mich) führen. Nun kommen auch noch pandemiebedingte Einschränkungen dazu und so wächst auf diesem Boden schnell eine Verschwörungstheorie. Das Gefühl Opfer zu sein bringt die Würde zurück, es ist Balsam für die wunde Seele. Es erspart auch die Mühe sich Aufklärung, Informationen und Prozessverständnisse zu verschaffen. Die Tragik dieser egozentrischen Weltsicht liegt darin, dass die für sich gewonnene Lösung die Bedrohung nicht beendet, da sie eine gehörige soziale Dimension hat. Der Impfverweigerer hat sich zwar für sich zum Tragen seines Risikos entschieden, er wird aber für die anderen, die Gemeinschaft, ein möglicherweise Überträger und Risikofaktor. Kann die Gemeinschaft ihm so eine Freiheit zubilligen? Es kann sich immerhin um Körperverletzung und ggf. Körperverletzung mit Todesfolge handeln. Nur die Nichtnachweisbarkeit schützt ihn (im Gegensatz zum HIV-Infizierenden) vor Strafverfolgung.

2. Realitätsverweigerung: Das Problem gibt es nicht, die Pandemiebehauptung ist das Resultat einer großen Verschwörung, eine Erfindung der Medien, der Pharmaindustrie, von Bill Gates usw. Die massenhaften Erkrankungen, überbelegte Krankenhäuser und die vielen Todesfälle werden einfach bestritten. Die Problemleugner haben sich aus dem gesellschaftlichen Bezugssystem verabschiedet und kreieren ihre private Welt. Das bestimmt ihr Denken und auch zunehmend ihre Wahrnehmung. Es wird nur noch das gesehen, was das eigene Weltbild bestätigt. Die Wahrnehmung wird selektiv. So bilden sich Untergemeinschaften im Datenuniversum, die sich gegenseitig bestätigen (Echo-Kammern) und keine Korrektur mehr zulassen. Die Motivationslage dieser Menschen wird folgende sein: Auf der Grundlage einer gefühlten „Grundkränkung“, (entwicklungspsychologisch bedingte Beeinträchtigung des Selbstwertgefühles) wird eine Kompensation gesucht. Sie wird u.a. in solch einer Einstellung gesucht die den Gewinn bringt einen – wenn auch noch so verqueren - Reim auf die Welt zu finden und das Gefühl der Bedrohtheit zu minimieren. Dazu gesellt sich dann das Gefühl der Überlegenheit, denn jetzt kann man sich als intellektueller Durchblicker fühlen und so öffentlich gerieren. Die anderen sind eben doof. Das hat was.

3. Latente Paranoia: Eine häufig vorhandene Stimmung, da eine hochkomplexe Gesellschaft Langsichtigkeit verlangt, die nur durch starke Affektregulierung erreicht werden kann. Ein rigider oder vernachlässigender Erziehungsstil kann das verschärfen, so dass die betreffende Person viel „Verdrängungsarbeit“ leisten muss, um auf das Niveau gesellschaftlicher Anpassung zu kommen und zu bleiben. Dieser Mensch hat einen Angstlevel, die gestorbenen Wünsche und Bedürfnisse (Nähe, Wärme, Zärtlichkeit, Anerkennung, Geborgenheit) könnten wieder auferstehen und die Katastrophen (Niederlagen, Demütigungen, Hilflosigkeit) des früheren Lebens sich wiederholen. Diese Ängstlichkeit mischt sich mit den Impulsen der Umwelt, und so wird diese zur Bedrohung. Gefühle können so als Gift oder drohende Vergiftung wahrgenommen werden. In dieser psychischen Konstellation ist paranoide Deutung von Umweltimpulsen (z.B. Pandemie) naheliegend. Da dieser Mensch weder sich noch die Umwelt versteht, sind angstgespeiste Aggressionen naheliegend. Sie zeigen sich in Form einer Kampfbereitschaft. Viele Zeichen der Umwelt werden als Lug, Betrug und generell übelwollend gedeutet. Solche Deutungen können auch Maßnahmen der Staatsorgane erfahren, in unserem Fall die Beschränkungen des Lebens und die Konfrontation mit der Impfung. „Da sieht man es wieder, was die mit uns machen.“ Gekoppelt mit Trotz kommt dann dazu „aber die kriegen mich nicht.“ Lieber das bekannte Unglück, als das unbekannte Glück.

4. Elitedenken ist Balsam für die wunde Seele. Nicht mehr im grauen Meer der Gleichen ein ‚A-dabei’ sein, in der eigenen Größe nicht erkannt zu werden. Hier müssen Zeichen gesetzt werden, um die beanspruchte Geltung zu bekommen. Das kann ein Ansporn für sozialen Aufstieg sein, aber wenn solche Arbeit gescheut wird und/oder der Aufstieg nicht glückt, reicht es auch für den kleinen Bruder der Geltung, das Geltungsgehabe, das Als-ob. Auf jeden Fall ist der Blick von oben herab die schönere Aussicht. Nun mit den Anforderungen der Gemeinschaft konfrontiert zu werden, ist schlicht nicht akzeptabel. Man würde doch glatt zum Normalo. Die Impfnadel wirft mich auf meine Körperlichkeit zurück. Das geht gar nicht. Da ist die Technik des Umständemachens ein Mittel der Wahl: Geziertheit in allen Schattierungen, eine kleine Verweigerung, auch mal ein kleiner Nasenstüber, wenn jemand Zweifel an meinem großartigen Format hat.

5. Narzistische Kränkung (Verletzung des Selbstwertgefühles): So wird häufig eine Intervention einer anderen Person oder Instanz empfunden. Das „Du sollst“ (z.B. sich impfen lassen) setzt einen Stärkeren voraus der die Macht hat das zu sagen. Man lässt sich jedoch ungern etwas sagen, da dies die Dominanz des Absenders einer Botschaft zeigt und die Angst weckt in eine Minusposition zu kommen. Klein bei zu geben, das riecht nach Unterwerfung. Trifft dies auf Kampfbereitschaften des Empfängers, so ist das eine Situation in der gerne Konflikte entstehen. LehrerInnen, die mit pubertierenden Jugendlichen zu tun haben, können sicher ein Lied davon singen. Das „Du sollst“ einer Impfempfehlung ist für viele unannehmbar.

Kurzum, ich empfehle aufmerksam, mit wachem und kritischem Blick, den Empfehlungen der Wissenschaftler, die sich dieses Gebiet gewählt haben, zu folgen. Wir vertrauen ihnen schon seit Generationen, wir vertrauen dem Prozedere der Medikamentenzulassung und – siehe Lebenserwartung – wir sind im gesellschaftlichen Durchschnitt nicht schlecht dabei gefahren. Selbstverständlich muss sich die Wissenschaft immer wieder durch Erfolg legitimieren.

Impfskeptiker und Impfgegner

Doch Impfungen sind – so lange es sie gibt – auch immer umstritten. Anlässlich der gegenwärtigen Pandemie und den Bemühungen, diese durch Impfungen zu bewältigen, treten die Widerstände grell hervor, zumal in großen Demos, bei denen Zigtausende von TeilnehmerInnen die unterschiedlichsten Einwände vorbringen. Impfskeptiker lehnen Impfungen nicht in Gänze ab, sondern streiten eher über den Zeitpunkt der Impfung und Impfstrategien. Impfgegner dagegen lehnen solche Eingriffe kategorisch ab. Die Beweggründe sind sehr vielfältig: Religiöse Gründe, naturheilkundlich bedingte Angst vor Impfschäden, Wissenschaftsfeindlichkeit (Pathogenität von Viren wird bestritten), rassistische Einstellungen, esoterische Orientierung, Verschwörungstheorien. Die Widerlegung der vielfältigen Behauptungen haben im Regelfall keine Auswirkungen auf die Vertreter solcher Theorien. Übrigens: Ein prominenter Exot in dieser Gruppe ist Immanuel Kant, der die Frühphase der Impfungen noch erlebte. Mit den Impfungen würde man der „Vorsehung“ in den Arm fallen, die mit Kriegen und Seuchen die Überbevölkerung vermeide. Da hat er wohl vorübergehen seinen kategorischen Imperativ vergessen.

Was geschieht wenn nichts geschieht?

Über eines müssen wir uns klar sein: Nichtentscheidung ist eine Entscheidung für das unkontrollierte Laufenlassen der Krankheit, der Pandemie. Impfungen zu verweigern ist eine Entscheidung für hohe Krankheits- und Sterblichkeitsraten. Wenn Impfverweigerung von einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung praktiziert wird, wird die Pandemie zur unendlichen Geschichte. Wenn im Laufe der Zeit der Widerstand gegen die Lebenseinschränkungen immer größer wird, dann könnte es uns passieren, dass diese Pandemie mündet in

  • eine sich ewig hinziehende Quälerei,

  • in ein endloses Auf und Ab, begleitet von hohen Sterblichkeitsraten,

  • der Beschädigung des Gemeinschaftslebens,

  • einer Erschwerung und/oder Ausbildungsverhinderung für die Jungen,

  • aus einem Ohnmachts- und Ratlosigkeitsgefühl Vandalismus und soziale Amokläufe (siehe Erstürmung des Reichstagsstufen) und

  • schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen.

Dann können wir nur hoffen, dass die AfD keinen Trump findet, eloquent und skrupellos, der dem Irrationalismus zum Triumph verhilft.

In Schweden wurde der Versuch gemacht durch ein Laufenlassen der Seuche eine Herdenimmunität herzustellen. Doch wie wir mittlerweile hören müssen, ist dieses Experiment gescheitert und die Durchseuchung der schwedischen Bevölkerung ist größer als sonst irgendwo in Europa (November 2020 Inzidenzwerte 481/100t (5) , im Vergleich DL 90/100t (6). Die Totengräber haben viel zu tun.

Fußnoten

  1. Das gelang bei Pestausbrüchen nicht, da diese sich zu schnell ausbreiteten und damit zu massenhafter Erkrankungen führten. Mit dem Ergebnis: „Auf hundert Sterbefälle eines Normaljahres treffen in einem Pestjahr (1621-1635) in München 145, in Augsburg 195, in Bayreuth 487, in Landsberg 556 und in Straubing 702. Aus: Ferdinand Braudel, Der Alltag, Sozialgeschichte des 15. bis 18. Jahrhunderts, München 1985.

  2. Es waren 16.956 an Cholera erkrankt und 8.605 gestorben.

  3. Das Fass von der Klassenspaltung will ich hier nicht aufmachen, wäre aber sehr angebracht.

  4. COVID-19-Pandemie in Schweden, 29. Januar 2021, WHO Report

  5. Robert-Koch-Institut, Fallzahlen, 31.1.2021

  6. Verteilungskämpfe der organisierten Arbeiterschaft zeigten Wirkung und ließen den Wohlstand steigen. Die Wohnverhältnisse verbesserten sich, das Trink- und Abwasserproblem wurde gelöst, Unfallschutz wurde eingeführt, Verbot der Kinderarbeit, bessere Ernährung, Rentenversicherung, Arbeitszeitverkürzung und einiges mehr.

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