August 2024: Das Startchancenprogramm . . .

07. Juni 2024

. . . und warum die Augsburger Schulen wahrscheinlich leer ausgehen werden.

Die Bundesregierung startet das größte Bildungsprojekt der Geschichte
20 Milliarden Euro für mehr Chancengerechtigkeit an Schulen. Der Bund gibt 10 Jahre lang jährlich 1 Mrd € aus. Die Länder legen den gleichen Betrag dazu. Das ergibt z.B. für die ausgewählten Schulen der Stadt Augsburg 142 Mio €.

Keiner darf verloren gehen!

Das war wohl das unausgesprochene Motto von dem sich „die Ampel“ leiten ließ. Der Erfüllung des ur-sozialdemokratischen Wunsches kommen wir damit etwas näher.

Ziel des Programms ist eine Entkoppelung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu erreichen.
In einem armen Stadtvierteln muss nicht eine arme Schule sein. Durch mehr LehrerInnen und Lehrmitteln sollen die Ausbildung, die Erziehung und die Startchancen der Jugendlichen verbessert werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Umfang 20 Mrd Euro verteilt auf 10 Jahre

  • Begünstigte: 4000 Grundschulen mit hohem Anteil benachteiligter SchülerInnen

  • Zielgruppe Kinder armutsgefährdeter Familien und Kinder mit Migrationsgeschichte

Insbesondere

40% der Mittel für eine bessere und lernförderliche Infrastruktur.
30% für gezielte Förderung der Kernfächer Deutsch und Mathematik.

Davon

Für jede Schule in sozial schwieriger Lage ergibt das eine volle Stelle für eine/n SozialarbeiterIn.
60% aller Mittel gehen in die Grundschulen,
40% in weiterführende und berufliche Schulen.

Die Augsburger wie alle anderen Bayerischen Schulen werden möglicherweise davon nicht profitieren.

Mit großer Sorge dass die Bayerische Staatregierung das Startchancenprogramm der Bundesregierung unterlaufen will und die Gefahr besteht, dass bei den Augsburger Schulen die Hilfen nicht ankommen werden.

Denn

  • Der Vereinbarung der Bayerischen Staatregierung mit der Bundesregierung, zu deren Finanzbeitrag die gleichen aus eigenen Mitteln aufzustocken, nicht nachkommt.

  • der Eigenanteil Bayerns aus Mitteln bestehen wird, die bislang ohnehin flossen. Diese lediglich anders verbucht werden, so dass keine zusätzlichen Leistungen entstehen. Alles bleibt wie es war.

  • Die Bayerische Staatregierung den Investivteil auf die Kommunen abwälzt. Sie unterläuft damit das Startchancenprogramm. Es ist abzusehen, dass die Kommunen damit überfordert werden.

  • Der Geist des Gesetzes wird nicht erfüllt. Es besteht die Gefahr, dass die Bundesmittel, für Augsburg 142 Mio €, ebenfalls nicht fließen da Bayern seinen Anteil nicht erfüllt. Das heißt, das Startchancenprogramm fällt für Bayern aus.

Es läuft darauf hinaus, das die Mittel für die Schulen die es am nötigsten haben, nämlich die Grund- und Mittelschulen in Problemvierteln, nicht fließen werden.

Die hohe Arbeitsbelastung der LehrerInnen wird gleich bleiben.

Die Bildungsqualität der Kinder und Jugendlichen leidet darunter, reduziert deren Lebenschancen und erhöht die Wahrscheinlichkeit dass diese später den Sozialkassen zu Last fallen.

Die Schulen, die für das Startchancenprogramm in Frage kämen aber möglichweise leer ausgehen sind

  • Birkenau-Grundschule, Lechhausen

  • Drei-Auen-Grundschule, Oberhausen

  • Werner-Egk-Grundschule, Oberhausen

  • Grundschule, Lechhausen.

  • Löweneck-Grundschule, Oberhausen

  • Löweneck Mittelschule, Oberhausen

  • Mittelschule Bärenkeller

  • Schiller-Mittelschule, Lechhausen

  • Goethe-Mittelschule Lechhausen

  • Kapellen-Mittelschule, Oberhausen

    J.R.

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